Der Standard – Karriere – 12.06.2021
Darf’s ein bisserl mehr sein?
Über Geld zu sprechen ist immer noch ein Tabuthema. Gerade für Berufseinsteiger kann die Corona-Krise eine weitere Hürde sein, viele zögern aktuell, nach mehr zu fragen, oder pokern zu niedrig. Worauf man beim Verhandeln achten sollte, erklärt Gehaltsexpertin Martina Ernst.
Die Frage nach der eigenen Gehaltsvorstellung ist gar nicht so einfach zu beantworten. Gerade als Berufseinsteiger will man weder zu viel noch zu wenig verlangen. Und die Pandemie hat bei vielen Jungen für zusätzliche Verunsicherung gesorgt. Das zeigen auch die Ergebnisse einer Umfrage des Linzer Finanzplanungs-Start-ups fip-s.at: Drei Viertel der Befragten rechnen mit negativen Auswirkungen einer schlechteren gesamtwirtschaftlichen Entwicklung auf ihr Gehalt.
Für den „Jungakademiker-Monitor“ wurden im Jänner 500 Personen zwischen 22 und 34 Jahren befragt, die bereits ein Studium abgeschlossen haben oder in den nächsten zwölf Monaten abschließen werden. Nur 40 Prozent der Jungen planen heuer, ihr Gehalt zu verhandeln oder haben dies bereits getan. Dieser Wert ist über die vergangenen Jahre gesunken:
2019 und 2020 waren es noch etwa die Hälfte. Die Vorbereitungszeit auf eine Gehaltsverhandlung liegt für den Großteil der Befragten zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Knapp jede und jeder Dritte fühlt sich deshalb auch nur teilweise gut vorbereitet. Als größtes Hindernis beschreiben die Jungen, die richtige Verhandlungsstrategie zu finden. Worauf sollte man bei der Gehaltsverhandlung achten? Und wann ist ein guter Zeitpunkt, um nach mehr Geld zu fragen? Die Gehaltsexpertin und ehemalige Personalchefin Martina Ernst gibt Tipps für Berufseinsteiger.